Vereins-Chronik schriftstück

(anhand der Protokolle, sofern noch vorhanden)

1919
Erste Nutzung freigewordener Gemeindegründe.

1920
Erste Generalversammlung im Gemeindegasthaus Leopoldau, Bestätigung des ersten Obmannes Anton Neidinger. Resolution, einen zumindest 10- jährigen Pachtvertrag von der Gemeinde Wien zu fordern. Konstituierung und Organisation des Vereins „Schrebergärten", Sektion Leopoldau. 33 Parzellen. Verlegung des Vereinssitzes in das Leopoldauer Gasthaus Seidl.

1921
Bau des Schutzhauses. Eine angekaufte Holzbaracke wird von den Mitgliedern selbst aufgestellt. Große Eröffnungsfeier mit Festprogramm am 24. Juli. 1.500 Eintrittskarten werden aufgelegt. Jahresernte 5.954 Kilogramm Erdäpfel, 22.606 m2 Gesamtfläche, Jahresbeitrag 150 Kronen. Es ist nötig, das Schutzhaus rund um die Uhr zu bewachen.

1922
Abtretung der Gruppe „Ladestelle" an die Eisenbahner. Ein Antrag, dem Bezirksverband beizutreten, wird mit 72 zu 17 Stimmen angenommen. Vier Ausschußmitglieder werden in den Bezirksverband gewählt.

1923
Aus dem Erlös der Fischereirechte soll eine Geflügelzucht aufgebaut werden. Der Obmann bewohnt das Schutzhaus. Ausrichtung der Parzellen auf 500 m2 Größe. Teilnahme an einer Kleingartenausstellung im Wiener Rathaus: Gemüsetisch der „Schrebergärtner Wien XXI, Sektion Leopoldau". Vergabe von neuen Gründen an der Aderklaaerstraße (heutige A-Gruppe, naheliegend ist, daß deren Bezeichnung von der Aderklaaerstraße abgeleitet wurde) und am Wächterhaus 6 (später Werk 6).

1924
5-jähriges Gründungsjubiläum. Gesamtgrundfläche 57.851 m2. Nach nur einmonatiger Amtszeit des neuen Obmannes Jakob Stadler übernimmt Franz Stussak dessen Funktion . Gruppen: Siemensstraße (später „S"), Schutzhaus (heute „SCH"), Wagramerstraße, „nach Gemeindehaus" (vermutlich heute Ö-Gruppe). Pachtverträge auf unbestimmte Zeit.

1925
Austritt aus dem Bezirksverband. Der Verein schließt sich den „Kleinpächtern" an. Die Gruppe SCH wird als erste geschlossene Musteranlage mit Wasserleitung errichtet. Montage des Schutzhausschildes „Kleingartenverein Leopoldau". Anschluß der Gruppe „Leopoldauerstraße".

1926
Gründung einer Fachgruppe für Blumen, da die Kleintierhaltung magistratlich verboten wird.

1927
Erste Kleingartenprämierung. Kündigung von Mitgliedern wegen Beanstandung der Gärten.

1928
Strukturierung der Gruppe „Werk 6". Einfriedung der Gruppe SCH.

1929
Schaffung einer Gartenordnung.

1930
Gruppen: Werk 6, SCH, S, A, X, Ö. Beschluß, Hochstämme durch Buschbäume zu ersetzen.

1931
Antrag zur Einstellung eines PKWs im Schutzhaus! Torfmullausgabe. Die Sektion Kleintierzüchter wird neu organisiert.

1932
Erste Verhandlungen über eine Dauerwidmung, wildes Bauen soll verhindert werden, teilweise Widmung als „Sommerhüttengebiet" (50 m2 Baufläche), Gruppe SCH wird „Laubenhüttengebiet". Einführung der Feuerversicherung. Auflage neuer Mitgliedsbücher. Diskussion über die politische Zugehörigkeit des Vereins. 342 Mitglieder.

1933
Die Gruppe „Werk VI" trennt sich vom Verein. Arrondierung und Vermessung der Gruppen S, SCH und Ö. Winterhilfeaktionen. Um 1/3 erhöhter Pacht für bewohnte Parzellen. Befestigung der Wege in der Ö-Gruppe mit Schlacke. Diskussion über Pflanzabstände. „Wachdienst" in der Gruppe Ö wegen befürchteter Diebstähle. Um S 8,- renovieren die Mitglieder Swirina & Cech das Schutzhausschild. 8 Abende Winterspritzungskurs von Anton Eipeldauer, Spritzung mit Obstkarbolineum und Schwefelkalk.

1934
Gerüchte um eine Weinrebenabgabe, Obstbau- und Geflügelsteuer. Statutenänderung des Verbandes. Ankauf der „Fleschgründe". Ab April wieder „laufende Sitzungen" Rücknahme der Verbauungsfläche auf 25 m2, Firsthöhe 6,5m. Aufwandsentschädigung für die Spitzenfunktionäre S 100,- pro Jahr. Wegen eines Streits der Mitglieder Matocha und Tannenzapf droht die Vereinsauflösung, über die Vereinsleitung liegen Beschwerden der Vaterländischen Front beim Magistrat vor. Der neue Obmann Matthias Löffler wird am 26.10.1934 von einem behördlich eingesetzten Verwaltungsausschuß abgelöst. Die Nichtabgabe eines Erhebungsbogens wird mit dem Verlust der Parzelle sanktioniert.

1935 – 1937
Stiller Ausgleich mit den Vereinsgläubigern nach Zahlungsunfähigkeit vieler Mitglieder. Der Verein organisiert seine Administration neu, eine Schreibmaschine wird angeschafft. Neugründung der Kleintiersektion, Ankauf einer Baumspritze. Anlage eines Mustergartens zwischen den Parzellen SCH 1 und SCH 8 unter der Leitung von Anton Eipeldauer. Pachtrückstände der Mitglieder, Mahnklagen. Baurechtliche Sanierung. Anläßlich der Weihnachtsfeiern Unterstützung von arbeitslosen Mitgliedern.

1938 – 1939
Erstes Protokoll aus dem Oktober, nahezu der gesamte Ausschuß ist neu besetzt, der Obmann heißt jetzt „Vereinsführer", neue Statuten und Mitgliedsbücher. Die Anlage eines Luftschutzkellers wird erwogen. Jüdische Mitglieder geben ihre Parzellen vorerst freiwillig ab, später müssen sie räumen. Gerichtliche Auseinandersetzungen unter Mitgliedern. Zum Wiener Reichskleingärtnertag 1939 wird das Ziel formuliert, daß „jeder vierte arbeitende Volksgenosse im Besitz eines Kleingartens ist" und am Ende der Festschrift der Hoffnung Ausdruck gegeben, „daß das Wort des Führers in Erfüllung gehen wird, der anläßlich seines Einzuges im März 1938 gesagt hat: Ich werde mein Österreich in einen blühenden Garten verwandeln!"

 

Nun schweigt die Chronik 6 Jahre lang.

 

1945
ist längst klar, daß der „Führer" alles andere als einen blühenden Garten geschaffen hat: Schwere Schäden prägen das Bild der Anlagen. Alliierte Bomber haben beim Anflug auf das Leopoldauer Gaswerk und die Raffinerie in der Leopoldauer Straße schlecht gezielt und auch Zeitzünderbomben abgeworfen, denen etliche Mitglieder zum Opfer fallen. Den neuen politischen Verhältnissen entsprechend wird ein neuer Vereinsausschuß gebildet. Für die Prüfung der Bezirksgruppe ist Stadtrat Slavik zuständig. Das Schutzhaus wird gesäubert und wieder in Betrieb genommen, obwohl das gesamte Inventar fehlt. 7 Einbrüche im Schutzhaus bis Juli 1945. Der Verein soll entnazifiziert werden. Feststellung der Bombenschäden durch den Verband, Überlassung freier Gärten nur an KZ- und Kriegsopfer.

1946 Die endgültige Nazisäuberung wird im Verein zwar beschlossen, aber nicht durchgeführt. Alle Gruppen sollen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Neukonstituierung der Vereinsleitung. Die Gruppen A und SCH erhalten eine Widmung auf unbestimmte Zeit. Baulichkeiten über 16 m2 sind bewilligungspflichtig.

Anerkennung des Vereins durch den neuen Zentralverband am 20.10.1946. Zuteilung von Petroleum, Kartoffeln, Holz, Dachpappe und Bäumen. Von den Besatzungstruppen beschlagnahmte Gelder werden rückerstattet. Rattenbekämpfung ist ein Gebot der Stunde.

1947
Versicherungspflicht. Hoffnung, eine Motorspritze von der UNRA zu erhalten. Die Russlandheimkehrer sollen mit Obst beschenkt werden. 50%ige Pachterhöhung.

1948
Neue Gartenordnung, neue Mitgliedsbücher. Der Kassier erhält 3% des Vereinsumsatzes! Antrag, die Gärten ausschließlich an Österreicher zu vergeben, die ihre Staatsbürgerschaft schon vor 1938 gehabt haben. Minderbemittelten ehemaligen Nazis wird die Rückgabe ihrer Gärten in Aussicht gestellt. Eine Schottergrube an der Siemensstrasse wird zugeschüttet, dort werden 12 Parzellen von je 340 m2 vergeben. Winterspritzungspflicht.

1949
Es gibt noch immer offene Bombentrichter. Versuch einer kommunistischen Machtübernahme im Verein. Letzte Aufforderung an belastete Nazimitglieder, ihr Pachtrecht bei sonstigem Verlust geltend zu machen. Neuregelung der Gartenverkäufe. Kartoffelkäfersuchaktion. Generalpachtverträge der Gruppen A, S, SCH auf unbestimmte Zeit, Ö bis 1958. Unstimmigkeiten bei der Abrechnung der Winterspritzung, die mit Schwefel, Kalkbrühe und Schweröl durchgeführt wird. Eine KPÖ – Anschlagtafel in der A-Gruppe muß wieder entfernt werden. Die Gartenablösen werden steuerpflichtig, durch die geplante Stadterweiterung werden Dauerkleingärten gefährdet.

1950
Besatzungskosten – Beitrag bei Gartenverkäufen. Erbrecht für Ehegatten. Reiche Obsternte. Obstausstellung im Schutzhaus. Viehstand in der Gruppe Ö: 12 Ziegen, 38 Hasen, 214 Hühner, 24 Hunde.

1951
357 Mitglieder. Gärten können nun auch an Volksdeutsche vergeben werden. Dauerpachtgenehmigung für die Gruppe A abgelehnt. Gründung einer Frauenfachgruppe. Bodenprobleme sollen mit Kunstdünger behoben werden.

1952
Vereinsabgabe bei Gartenverkäufen: 10% vom Schätzwert. Erhöhung der Grundsteuer. Anbringung einheitlicher Parzellennummern auf den Garteneingangstüren. S 5,- Stundenlohn für die Winterspritzkolonne.

1953
Ankauf von Bienenvölkern und Fachbüchern. Kartoffel- und Borkenkäferbefall. Teilnahme am Tag der Blume. In allen Gruppen werden Bodenproben entnommen und ausgewertet.

1954
Erste Prämierung der 3 schönsten Gärten. Radfahrverbot. Schutzhausrenovierung. 42 Rohrbrüche in der Wasserleitung der Gruppe A. Neueinfriedung der Gruppe Ö, um die Voraussetzung für die Verlängerung des Generalpachtvertrages zu schaffen.

1955
Kongress der Grünen Internationale in Wien. Ausarbeitung von Obstbaumsortenlisten und –empfehlungen. Anläßlich von Beschwerden wird auf das Verbot der Katzenhaltung hingewiesen. Anbringung von Fahrverbotstafeln. Bekämpfung der Chlorose durch Eisenspritzung, Ankauf eines Handwagens für die Spritz- und Düngemittel. Der Verein unterhält eine Jugendgruppe.

1956
Neuerlicher Anlauf zur Dauerwidmung. Schwere Sturmschäden am Zaun der Ö-Gruppe. Ankauf einer Rechenmaschine. Gefährdung der Obsternte durch starke Frostschäden. Absage einer Kleintierausstellung wegen Hasenseuche. Einfriedung der Schutzhausparzelle. Trotz Protesten der Floridsdorfer Kleingärtner wird nach einer Grundstücksbeschreibung durch die Finanz eine Hüttensteuer in der Höhe von 5,25% des Schätzwertes eingehoben.

1957
Die neue Ausgestaltung des Schutzhauses samt Wasserleitungseinbau und Errichtung einer Stützmauer wird abgeschlossen und mit einem großen Eröffnungsfest gefeiert. Von 350 Gärten erhalten insgesamt 211 die Dauerwidmung: 63 in der A-Gruppe, 148 in der Ö-Gruppe. Am Tag der Blume werden 800 Blumensträuße verteilt.

1958
Ankauf von 250 Klappsesseln für das Schutzhaus. Anordnung zur Bekämpfung der Borken-, Kartoffelkäfer und San José Schildlaus durch den Magistrat. Wasserleitungsarbeiten in der A-Gruppe. Neufestsetzung der Bauhöhen auf 3,5 bzw. 5,5m. Versuch, einen Teil der „Fleschgründe" als Parkplatz für die Ö-Gruppe zu bekommen. Reparatur des Brunnenschlagzeugs.

1959
Bei einer Festveranstaltung mit Unterhaltungsakademie im Gasthaus Finsterböck Auszeichnung von über 100 langjährigen Mitgliedern und Vereinsfunktionären. Anschaffung einer Mischmaschine und anderer Arbeitsgeräte zwecks Betonierung der auf 3m verbreiterten Ö-Gruppen Wege in Eigenregie. Die Wegtore werden entfernt. Autoabstellverbot in den Gärten, magistratliche Verpflichtung zur Errichtung von Parkplätzen: in der Ö-Gruppe auf drei Parzellen der nun übernommenen Fleschgründe, in der Gruppe A in einer freigewordenen Parzelle. Aufkündigung der Unterpachtverträge in den Gruppen X und S. Abtragung einer nicht genehmigten Gartenhütte über Auftrag der Baupolizei. Verteilung von Wespengläsern zur Monillabekämpfung.

1960
Ein schweres Hagelunwetter vernichtet einen Teil der Kulturen. Die Wege der A-Gruppe werden in Eigenregie betoniert. Besuch eines Kurses in der Obst- und Weinbaufachschule Klosterneuburg durch die Obstbaufachberater. Sanierung der Kellerdecke im Schutzhaus mit Eisenträgern. Verlegung einer Gasleitung durch die A-Gruppe.

1961
Die restlichen Parzellen der Ö-Gruppe erhalten die Dauerwidmung. Pacht und Wasser wird um jeweils 100% teurer. Der Ausbau der Dopschstrasse kündigt sich an. Sperre der Wege in der SCH-Gruppe, um das Durchfahren zu verhindern.

1962
Ball der Leopoldauer Kleingärtner im Gasthaus Finsterböck. Grundveränderungen und Neueinfriedung der A-Gruppe.

1963
Die „Dauersiedler" erhalten Kolonialkübel. Bekämpfung der durch die Hühnerhaltung verursachten Rattenplage. In allen Gruppen Parzellenverkleinerungen und Verlust von Randzonen wegen Ausbau der umliegenden Straßen. Aufkündigung der „Spitzgründe", die Absiedler erhalten Ersatzgründe in der Ö-Gruppe. Setzen von Einfahrtspflöcken in den Eingängen der Gruppe A und Ö. Neuorganisation des Düngemittelverkaufs.

1964
Die Anliegerverpflichtung zur Schneeräumung muß durch den Verein erfüllt werden. Umgestaltung des Obstgartens beim Schutzhaus. Starker Befall durch Apfelwickler und Rote Spinne trotz Winterspritzung. Neuerliche Schutzhausrenovierung, Errichtung einer WC – Anlage samt Senkgrube, neue Dachdeckung, Türen und Fenster werden frisch gestrichen. Für seine Beteiligung an der Bezirksobstaktion wird der Verein besonders gelobt. Wegfall der Hüttensteuer.

1965
Änderung der Bauordnung: Es dürfen nun 35 m2 verbaut werden. In der Gruppe Ö wird nun definitiv ein Parkplatz errichtet. Der Vogelschutz wird als echte Alternative zur Schädlingsbekämpfung ernstgenommen: Nistkästen werden angekauft. Um Zinsenvorteile zu lukrieren, Wechsel der Bankverbindung von der BAWAG zur Zentralsparkasse. Im Zuge des 45-jährigen Bestandes der Bezirksorganisation wird Bundespräsident Franz Jonas Ehrenmitglied der Floridsdorfer Kleingärtner.

1966
Statutenänderung: Die Funktionsperiode der Vereinsleitung wird von 1 auf 3 Jahre verlängert. Die neue Großfeldsiedlung wirft ihre Schatten voraus: Die Dauerwidmungen werden auf „Bauland" zurückgenommen. Die Julius Ficker-Straße wird ausgebaut.

1967
Instandhaltungsarbeiten im Schutzhaus. Übernahme der Schneeräumung durch den Verein. Planierung in der „Grube" der Gruppe SCH, Versuch der Rückwidmung auf „Grünland Kleingärten".

1968
Die geplante letzte Baustufe der Großfeldsiedlung und die damit verbundene unmittelbare Bedrohung der Ö-Gruppe wird zurückgestellt. Im Zuge der Kündigung von rund 30 A-Gruppen – Parzellen erhebt der Verband bis in die höchste Instanz Einspruch – leider erfolglos. Nach Fertigstellung der ersten Bauabschnitte der Großfeldsiedlung wird die Bautätigkeit für 2 Jahre eingestellt.

1969
Brunnenzählung wegen einer geplanten Brunnensteuer. Einige Mitglieder der A-Gruppe versuchen, ihre Parzellen gegen die Erhaltungsbestrebungen der Vereins- und Bezirksleitung gewinnbringend zu veräußern, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Nach Intervention bei den höchsten Stellen und einer Loyalitätserklärung des Ausschusses bleibt Obmann Farthofer im Amt. Neuregelung der Wochenendruhe.

1970
Um je S 17.000,- Anbot von Ersatzgärten für die Absiedler der Gruppe A.

1971
Anstände mit den Hundebesitzern aus der neuen Großfeldsiedlung. Die Firma Siemens kauft die Gründe der ehemaligen S-Gruppe. Neuerliche Gebietsabtretungen in allen Gruppen. Einstimmige Neuwahl der Vereinsleitung. Aus dem Parkplatz der A-Gruppe werden wieder 2 Gärten. Durch eine Aufwidmung von Bauklasse 3 auf Bauklasse 4 verschlechtert sich die Widmungssituation der Ö-Gruppe weiter, während am Parkplatz Nummerntafeln montiert werden.

1972
28 Mitglieder der A-Gruppe werden abgesiedelt. In der Ö-Gruppe werden Betonwege und Gitter saniert. Die Einzäunung der Schutzhausparzelle wird ausgebessert und frisch gestrichen. Kurioserweise wird das 40jährige! Bestandsjubiläum gefeiert. Die „Grüne Internationale" tagt in Wien, zur Abschlußkundgebung werden alle Mitglieder eingeladen.

1973
Die Neuaufteilung und Numerierung des Parkplatzes in der Ö- Gruppe schafft Platz für 20 Autos. Nach einstimmigem Beschluss wird die Frauenfachgruppe aufgelöst.

1974
Der Außenzaun der Ö-Gruppe an der Egon Friedellgasse wird erneuert. Der Zugang zum Schutzhaus wird mit einem Schranken gesperrt, die Wasserleitung zum Schutzhaus neu verlegt.

1975
Die MA 69 stimmt der Neueinzäunung der SCH-Gruppe zu, deren Mitglieder dafür aufkommen. Auch der Vereinszaun entlang der Julius Fickerstrasse wird erneuert. Der weitere Bestand der Ö-Gruppe gilt nun als gesichert, die dazu nötige Widmung erlebt der damalige Obmann Farthofer, der unerwartet stirbt, nicht mehr.

1976
Mit dem Tod von Franz Pischinger, der immerhin 28 Jahre Funktionär war, enden die protokollarischen Aufzeichnungen, bis Mai 1980 gibt es nur einige rudimentäre Schriftstücke.

1980
Einstellung der Winterspritzung in der Ö-Gruppe, Montage von Gittertoren.

1981
Einbau einer Notbeleuchtung im Schutzhaus. Die Rückwidmung A + Ö kündigt sich an.

1984
Neuvermessung der Ö-Gruppe. Sanierung der WC-Anlage im Schutzhaus. Senkgruben werden obligat. Beschluß zum Bau einer Wasserleitung in der A-Gruppe. Nach Ablehnung eines Gemeinschaftskanals wird in der Ö-Gruppe eine Entsorgungsleitung gebaut. Generalpachtvertrag für alle Gruppen.

1985
Anschaffung eines Traktors. Wegsanierung in der Ö-Gruppe. Kauf eines Kopiergerätes.

1986
Schwere Winterstürme. Auseinandersetzung der Vereinsleitung mit dem Zentralverband. Erneuerung des Vereinstraktors. Erfolglose Einreichung von Gestaltungskonzepten zur Erlangung der Ekl-Widmung. Diskussion einer „biologischen" Winterspritzung. In der Koschakergasse Einrichtung eines Parkplatzes der Ö-Gruppe mit rd. 100 Stellplätzen..

1987
Erster Blumenverkauf im Schutzhaus, Telefonanschluß. Straßenfeste in den Gruppen Ö und A. Einzäunung des neuen Parkplatzes und Schliessung der Koschakergasse. Beteiligung am Leopoldauer Ernteumzug. Auseinandersetzungen im Vereinsausschuß.

1988
Anwaltliche Vertretung der Vereinsleitung bei Gericht in mehreren Fällen. Kaminsanierung im Schutzhaus. Untersuchung der Vereinsgebarung durch den Zentralverband nach Intervention von Mitgliedern. Die Pachtvorschreibung für das Folgejahr erfolgt direkt durch den Zentralverband.

1989
Anwaltliche Vertretung der Vereinsleitung gegenüber dem Zentralverband. Nach stürmischer Generalversammlung im Oktober Wahl einer neuen Vereinsleitung aus dem Kreis der Unzufriedenen. Erste Verhandlungen wegen des weiteren Ausbaues der Julius Ficker-Straße.

1990
Generelle Einstellung der Winterspritzung infolge eines Generalversammlungsbeschlusses. Die Mitglieder der SCH-Gruppe beschließen, im Falle der Umwidmung auf Ekl einen Gemeinschaftskanal samt Winterwasserleitung zu bauen. Einreichung eines Gestaltungskonzepts für die SCH-Gruppe. Strassenfeste in den Gruppen A und Ö. Alle Mitglieder werden nun laufend schriftlich über das Vereinsgeschehen informiert.

1991
Zur Bedeckung nötiger Investitionen leisten die Mitglieder nun einen jährlichen Investitionsbeitrag von S 400,-. Arrondierung der Randparzellen der Ö-Gruppe an der Egon Friedellgasse. Anschaffung eines neuen Kopierers. Ausbau der Wegbeleuchtung in allen Gruppen. Schaffung eines Sparvereins für die Mitglieder zum Ansparen der Jahresvorschreibungen. Flohmarkt im Schutzhaus zugunsten behinderter Kinder. Anschaffung einer neuen Schutzhausheizung in Form eines Holzofens im Saal.

1992
Erneuerung des Zauns der A-Gruppe an der Kürschnergasse. Mitgliederbefragung, deren Ergebnis der Ausrichtung der weiteren Vereinsarbeit dient. Anschaffung neuer Anschlagkästen. Selbstbeschränkung, im Sommerhalbjahr während der Ruhezeiten auch keine elektrisch betriebenen Geräte zu verwenden. Tausch der Subwasserzähler in den Parzellen. Beschluß der Mitglieder, ein Projekt zur Errichtung eines Gemeinschaftskanals der Gruppen Ö und SCH und einer Winterwasserleitung in der Gruppe SCH in Auftrag zu geben. Asphaltierung der Ausgänge zur Egon Friedellgasse. Erste Kontakte mit Wiengas wegen Anschluß an das öffentliche Gasnetz. Anschaffung von Streusandcontainern.

1993
Der beantragten Widmung Erholungsgebiet Kleingarten – ganzjähriges Wohnen entsprechender Beschluß der kompletten Aufschließung mit Kanalentsorgung und Winterwasserleitung. Neue Zufahrt von der Großfeldstraße zur Ö-Gruppe. Wahl der schönsten Gärten mit Prämierung.

1994
Kanal- und Wasserleitungsbau. Die Gruppe Ö wird an das öffentliche Gasnetz angeschlossen. Gemeinderatsbeschlüsse zur neuen Widmung werden für Herbst erwartet.

1995
In der Ö-Gruppe werden laufend Gashausanschlüsse hergestellt. In der SCH-Gruppe wird der Kanalbau und die Winterwasserleitung abgeschlossen. Die durch die A-Gruppe führende Pastorstrasse wird in Else Feldmanngasse umbenannt. Der Keller des Vereinshauses wird für Veranstaltungen ausgebaut. Ein Sommerfest und ein Heurigenabend finden reges Interesse der Mitglieder,

1996
ebenso ein Faschingsfest im Schutzhaus. In der Gruppe SCH werden die Wege asphaltiert. Nach längerer Pause präsentiert sich der Verein wieder beim Umzug des Leopoldauer Erntedankfests. Der öffentliche Verbindungsweg zwischen A-Gruppe und SCH-Gruppe wird offiziell Stadlweg benannt. Im Schutzhaus werden die beiden rückwärtigen Räume neu ausgebaut und eingerichtet.

1997
Die SCH-Gruppe wird um eine Parzelle an der Egon Friedellgasse erweitert, die Parzelle 30 dient nun einem Behindertenprojekt des Bezirksverbands der Floridsdorfer Kleingärtner,

1998
das unter anderem aus dem Erlös der leider verregneten Jubiläumsfeier des Bezirksverbands zum 75jährigen Bestand finanziert wird. In Form eines Anbaues wird für das Schutzhaus eine zeitgemäße WC-Anlage geplant. Einige Mitglieder treffen sich regelmäßig zu einer Sportrunde im Schutzhaus.

1999
Die zur grundbücherlichen Abteilung auf Einzellose erforderliche Neuvermessung aller 3 Gruppen wird in Angriff genommen. Der unerwartete Rücktritt des Obmannes und seines Stellvertreters in der Jahreshauptversammlung führt zu außertourlichen Neuwahlen.

2000
Über Initiative des Bezirksverbandes wird die Analyse von Bodenproben ermöglicht, welche von vielen Mitgliedern in Anspruch genommen wird. Die Sanierung des Schutzhauses wird mit einem Dachanstrich, der Befestigung der Kellerauffahrt und der Erneuerung der Elektroanlage fortgesetzt. Beim „Kleingartenpreis der Stadt Wien" siegt ein Mitglied der A- Gruppe. In Anwesenheit des Bezirksvorstehers und weiterer Prominenz wird der Behindertengarten seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau der Sanitäranlage wird auf Grund der nun vorliegenden Baubewilligung in Angriff genommen.

2001
Im Zuge der Gaseinleitung der Gruppe SCH erhält auch das Schutzhaus einen Anschluß und eine Gaszentralheizung, eine Blitzschutzanlage und eine neue Fassade. Die Generalversammlung beschließt neue Satzungen. Das gute alte Mitgliedsbuch hat mangels Aktualität ausgedient, alle Mitglieder erhalten nun ein in Eigenregie produziertes Regelbuch, in dem alle wesentlichen Bestimmungen enthalten sind. Zur besseren Orientierung wird die gesamte Anlage neu beschildert. Wie im Vorjahr erringt neuerlich ein Mitglied der A- Gruppe den 1. Platz beim „Wiener Kleingartenpreis".

2002
Zur besseren Erreichbarkeit und Reinigung des Pumpwerks wird ein Zugang von der Egon Friedellgasse samt Stiegenabgang und ein Wasseranschluß hergestellt. Im Saal des Schutzhauses wird der Fußboden erneuert. Ein Generalversammlungsbeschluß ermöglicht jenen, die ihre Gärten in der Familie – meist an die nächste Generation – weitergegeben haben, den Verbleib im Verein als fördernde Mitglieder. Ebenso wird der Ausbau der Beleuchtungsanlage für das Folgejahr vorgesehen. Eine neu gebildete Lauf- und Wandergruppe für Vereinsmitglieder und Freunde findet guten Zuspruch. Im Zuge einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion werden am Parkplatz Sträucher gepflanzt. Erstmals werden im Schutzhaus Bilder eines malenden Mitglieds ausgestellt, ebenso - mit großem Erfolg – ein Halloweenfest für Kinder abgehalten. Mit der Schneeräumung wird eine Firma beauftragt. Damit geht die Haftung für Unfälle vom Verein auf das beauftragte Unternehmen über.

2003
Bei einem Unwetter wird der Schutzhauskeller überflutet. Nach Durchführung der Aufräumungsarbeiten wird das Tragwerk der Kellerdecke gegen Holzschädlinge imprägniert. Die Beleuchtungsanlagen der Gruppe SCH und Ö werden erweitert. Das Schutzhausportal wird dem Vereinslogo entsprechend von einem Mitglied künstlerisch gestaltet. Am Parkplatz werden die Randstreifen mit Holzrundlingen eingefasst.

2004
Den gesetzlichen Auflagen folgend wird das Projekt „1 Parkplatz pro Parzelle" ins Leben gerufen, das durch Umwidmung zweier öffentlicher Verkehrsflächen umgesetzt werden soll. Eine neue Vereinsfahne mit dem Vereinslogo und dem Leopoldauer Wappen wird angeschafft.

2005
Die Generalversammlung beschließt neue Vereinssatzungen. Die bisher versperrbaren Zugangstore werden nun rund um die Uhr offen gehalten. Die Umsetzung des Projekts „1 Parkplatz pro Parzelle" wird mehrheitlich beschlossen.

2006
Immer häufiger werdende Probleme mit der Bautätigkeit der Mitglieder haben eine Verschärfung des Bauregulativs zur Folge, das nun erstmals auch bei Zuwiderhandeln eine Pönale vorsieht. Ein Teil der Parkplätze wird mit Carports überdacht.

2007
Der langersehnte Ausbau der Julius Fickerstraße samt Lärmschutz beginnt sich für 2009 abzuzeichnen. Eine schriftliche Mitgliederbefragung trägt zur Ausrichtung der zukünftigen Vereinsarbeit bei. Der Wiener Gemeinderat beschließt die Umwidmung der Else Feldmann-Gasse in der A-Gruppe und eines Teils der Egon Friedell-Gasse in der Ö-Gruppe als Parkplätze für die Mitglieder.

2008  
Der Verein präsentiert sich mit einer Homepage im Internet. Einige Parzellen, noch ohne Kanalanschluss, werden über einen Gemeinschaftskanal an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen.

2009
Durch den Einsatz von Wasserzählern mit Funkmodulen können bei den monatlichen Ablesungen durch die Vereinsleitung undichte Leitungen, tropfende Auslaufhähne, rinnende Spülkästen usw. erkannt und dadurch Wasserverluste vermieden werden.

2010
Ein Hagelunwetter beschädigt die Fassade des Schutzhauses. Der Ausbau der Julius Ficker-Straße lässt auf sich warten, die diesbezüglich durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung nährt unsere Hoffnung weiter.

2011
Alles deutet darauf hin, dass die Julius Ficker-Straße mangels Finanzierung nicht wie angekündigt ausgebaut wird. Man vertröstet uns auf das Jahr 2014. Damit ist auch die Lärmschutzwand in Schwebe.

2012   
Das von einem Sachverständigen in unserem Auftrag entwickelte Wegeerhaltungskonzept wird in einem ersten Schritt umgesetzt. Stark beschädigte Wegflächen werden saniert. Neuverkabelung der Wegbeleuchtung der Gruppe SCH, die auch einen neuen Außenzaun erhält. Der Abschluss einer Leitungswasserversicherung für unsere Hauptwasserleitungen erfordert den Einbau von Alarmanlagen bei den 4 Hauptwasserzählern.

2013   
Die Stadt Wien kontrolliert verschärft die Einhaltung der Bauordnung bzw. des Wiener Kleingartengesetzes, auch auf Grund anonymer Anzeigen. Nicht bewilligte Zubauten müssen rückgebaut werden. In der Generalversammlung stellen sich 2 Vertreter des Wiener Gemeinderates der Diskussion mit den Vereinsmitgliedern über den Ausbau der Julius Ficker-Straße. Dabei wird klar, dass das Projekt „gestorben“ ist. Unsere Vorschläge zur Lärmreduktion bleiben allesamt mit dem Hinweis auf die fehlenden Finanzmittel offen. Umstellung der Wasserzähler auf Ultraschalltechnik.

2014   
Weitere Sanierungen im Rahmen des Wegeerhaltungskonzepts. Neupositionierung der Aushangkästen und Orientierungspläne an den jeweiligen Zugängen unserer Anlagen. Zahlreiche Bohrungen zwecks Entnahme von Bodenproben in Teilen der der Gruppe SCH und Gruppe Ö wegen der Auswirkung einer ehemaligen Deponie auf das Grundwasser. Die Wiener Netze verlegen in unserer Einbautentrasse am Parkplatz Egon Friedell-Gasse Starkstromkabel zur Versorgung des Citygate-Projekts an der Wagramerstrasse.

2015  
Als vorerst letzte Stufe des Wegeerhaltungskonzeptes wird die Fahrbahnsanierung des Parkplatzes in der A-Gruppe (ehemalige Else Feldmann-Gasse) durchgeführt.

2016   
Das 2012 erstellte Wegeerhaltungskonzept wird evaluiert, Wegebereiche in allen Gruppen werden saniert, u.a. erhält der Durchgangsweg der Ö-Gruppe (ehemals Koschakergasse) einen neuen Belag. Die Generalversammlung beschließt neue Vereinsstatuten, die ab 2017 gelten und durch die Anpassung an die Mindesterfordernisse des Vereinsgesetzes eine flexiblere Gestaltung der Vereinsorgane ermöglichen.